Nov 11 2010

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Zecken geben noch einmal alles

Abgelegt 15:11 unter Tierhaltung

Jeder Tierhalter kennt das: Spätestens ab den ersten Sonnenstrahlen im Frühling bis tief in den Herbst hinein sind sie da: zuerst unscheinbar klein und schlaff, später, nach genussvoller Mahlzeit, dick, rund, kurz vor dem Platzen und tief in das Fell unserer Hunde und Katzen eingegraben. Ungeliebte Horrorgeschöpfe, die ,im wahrsten Sinne des Wortes, unter die Haut gehen. Dabei ist es mit dem Ekelfaktor allein nicht getan: was im Süden der Republik begann , hat sich nun bis in den Norden verbreitet: Das Wissen, darum, dass diese kleinen Biester nicht nur schmerzhaft beißen , sondern darüber hinaus noch extrem gefährlich werden und uns oder unseren Haustieren erheblich schaden können, sofern die Zecken selbst infiziert sind. Und die Infektionsgebiete haben im Laufe der Zeit die gesamte Landkarte Deutschlands eingenommen und sind nicht mehr nur auf einige ländliche Regionen in Süd- und Mitteldeutschland beschränkt.

Mittlerweile kennt fast jede eine Geschichte über einen Menschen oder ein Tier, die infolge eines Zeckenbisses ernsthaft erkrankt ist.Zecken können Träger von FSME Viren sein sowie Träger von Berrelien. In der Zeitspanne vom Biss bis zum Abfallen der prall gesogenen Zecke, ist es für eine infizierte Zecke möglich, die sich in der Speicheldrüse der Zecke befindlichen FSME Viren und die sich im Mitteldarm der Zecke befindlichen Borrelien in den Blutkrauslauf des gebissenen Tieres abzugeben, wo diese Erkrankungen vielfältiger Art verursachen können.

Aus diesem Grunde ist es wichtig, die Augen aufzuhalten und das Fell unserer Tiere täglich und nach den saugenden Biestern genau abzusuchen. Zeit ist hier das Schlüsselwort: Die Borrelien werden durchschnittlich erst 24 Stunden nach dem Zeckenbiss abgegeben, je schneller die Zecke entfernt wird, desto besser.

Besonders unter dem Kinn, hinter den Ohren und im Nacken scheinen die Lieblingsplätze der Zecken zu liegen und diese Orte sollten peinlich genau kontrolliert werden. Die Zecken sind für unsere Tiere eine wahre Plage und oft findet man beim Abtasten des Fells Überreste einer Zecke, die zwar mit ihrem Saugrüssel sich noch unter der Haut des Tieres befindet, deren Körper aber den Krallen unserer Haustiere bereits zum Opfer gefallen ist. Auch diese ” Überreste” sind vorsichtig zu entfernen.

Die Entfernung einer Zecke sollte mit einer speziellen Zeckenzange ( erhältlich in jedem Tierfachgeschäft ) erfolgen. Geübte Tierhalter erledigen die Entfernung gern mit den Fingern, aber für Ungeübte ist dieser Art der Entfernung zu gefährlich, da das Ziel sein sollte, die Zecke vollständig zu entfernen. Auch abgestorbene Zeckenreste können unter Umständen noch Krankheitserreger abgeben!

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