Jul 18 2008
Hüftgelenksdysplasie (HD) bei Hunden
Oft liest man im Zusammenhang mit Verkaufsanzeigen für Hunde solche Sätze wie “Eltern sind HD frei”. Nur was heißt das? Dabei geht es um Hüftgelenksdysplasie (HD) als eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Der Hinweis auf die Elterntiere erfolgt deshalb, weil HD zu großem Teil genetisch bedingt ist. Falsche Ernährung und Haltung können ihr Übriges bewirken, sodass ein bleibender Hüftschaden entsteht.
Meist sind die größeren Hunde davon betroffen, wie beispielsweise der deutsche Schäferhund oder Labrador. Der Schmerz und die Krankheit resultieren daraus, dass der Oberschenkelkopf in der Hüftgelenkspfanne nicht mehr genug Halt findet. Hunde mit beginnender HD äußern ihre Schmerzen bei Spaziergängen. Bei langen Gassirunden setzen sich die Hunde zwischendurch hin und der Gang wird instabil. Weitaus fortgeschrittener ist die HD dann, wenn man schon ein hörbares Knacken vernimmt und die Gelenke beginnen zu knirschen.
Bei auftretenden Symptomen sollte die Hüfte des Hundes vom Tierarzt geröntgt werden. Dies wird unter Narkose durchgeführt, da der Tierarzt die Gelenke des Hundes kurzzeitig überdehnen muss. Diese Schmerzen würde ein Hund im fortgeschrittenen HD Staduim nicht ohne Weiteres über sich ergehen lassen. An Hand der Bilder und den darauf sichtbaren Stellungswinkeln zwischen Oberschenkelkopf und Gelenkspfanne wird der HD in einen der 5 Schweregrade eingeteilt. Dies ist dann spätestens bei der Zucht von großer Bedeutung.
Heilen kann man HD nicht. Das Einzige man tun kann, ist den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen und dem Hund so viele Schmerzen wie möglich zu ersparen. Durch Vorbeugen erreicht man da bekanntlich am meisten. Treppensteigen oder das Springen auf hartem Untergrund staucht die Hüfte und kann bei deutlich zu häufiger Durchführung HD unterstützen. Des Weiteren sollte auf hochwertige Ernährung und angemessenen Sport geachtet werden. Das Zufüttern von knorpelaufbauendem Futtermittel kann ebenso vorbeugen.
An Behandlungsmöglichkeiten gibt es zum einen die medikamentöse Therapie mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten. Eine andere Möglichkeit im fortgeschrittenen Stadium ist das Durchtrennen der schmerzleitenden Nervenfasern oder das Einsetzen von Goldstiften in die Muskulatur an Akupunkturpunkten.
Sollte man den Kauf eines Welpen planen, so ist das Vorzeigen der Bescheinigung für HD-Freiheit vom Züchter ein wichtiges Kriterium.