Nov 05 2010
Frieren Katzen bei Eis und Schnee?
Dürfen Samtpfoten in den Schnee?
Viele Halter machen sich Sorgen, wenn sich ihre Katzen im Winter draußen aufhalten. Grundsätzlich spricht jedoch bei gesunden Tieren nichts dagegen. Ab welcher Temperatur es zu kalt ist, hängt insbesondere von den Gewohnheiten und von der Fellbeschaffenheit der jeweiligen Katze ab. Es wäre natürlich nicht sinnvoll, eine reine Wohnungskatze ganz plötzlich bei Minusgraden in den Garten zu schicken. Doch die meisten Katzen, die nach draußen dürfen, äußern auch in der dunklen Jahreszeit den ausdrücklichen Wunsch, weiterhin ihre Runden drehen zu dürfen. Bauernhofkatzen bleiben das ganze Jahr über dem Wetter ausgesetzt und überleben problemlos: zum einen haben Freigänger mehr Erfahrung und finden leicht wind-, schnee- und regengeschützte Plätze, zum anderen ist bei ihnen das Winterfell stärker ausgeprägt.
Die Temperaturregulation erfolgt über die Haut. Der Temperatursinn unterscheidet über Kälte- und Wärmepunkte, die am ganzen Körper verteilt sind, zwischen Kalt- und Warmempfindung. Empfindet der Organismus Kälte, so ziehen sich bestimmte Muskel, die Arrektoren, zusammen und die Haare stellen sich auf. So kann die Katze mit ihrem Fell die Kälte vom Körper fernhalten. Das Haarkleid der Katze besteht aus weichen Flaum- oder Wollhaaren und dickeren Grannenhaaren. Letztere sind relativ hart und steif und länger als die Wollhaare. Diese bilden das Unterfell, das in Abhängigkeit von der Rasse sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Je dichter die Unterwolle, umso kälteresistenter ist die Katze. Die Haarwurzel stecken schräg in der Haut, so sitzen die Haare nach hinten und unten ausgerichtet (Haarstrich) und bilden dadurch eine Luftschicht, die der Wärmeregulation dient. Dadurch wird auch das Wasser vom Körper abgeleitet. Durch das Putzen verteilt die Katze den Talg aus den Drüsen über das gesamte Fell und bildet somit einen wasserabweisenden und von der Kälte isolierenden Film. Das Wachstum der Haare wird von Hormonen gesteuert und von Umweltfaktoren, wie zum Beispiel der Tageslänge beeinflusst. Bei Wildtieren ist der Wechsel von Winter- und Sommerfell besonders auffallend, bei den Haustieren ist er nicht mehr so deutlich. Bei Katzen, die über das ganze Jahr unterschiedlichen Temperaturen und Lichtmengen ausgesetzt sind, findet diese ursprüngliche natürliche Fellanpassung noch statt.
Gesunde Katzen mit gut gepflegtem Fell, die es gewohnt sind, draußen zu bleiben, sind also gegen Kälte bestens gewappnet. Es empfiehlt sich jedoch, ihnen die Möglichkeit zu geben, beispielsweise durch eine Katzenklappe, wieder ins Haus zu gehen oder ihnen geschützte Außenbereiche zu bieten. Da Katzen in der klirrenden Kälte mehr Energie verbrauchen, ist es ebenfalls wichtig, ihnen mehr Futter zur Verfügung zu stellen.
Ein Kommentar
Meine beiden Katzen, aus Spanien, leben seit anfang April im Garten, sie können jederzeit den Tagesablauf durch die eingebaute Katzenklappe selbst bestimmen. Nun wohne ich seit anfang Nov ohne meine Katzen wieder in der Wohnung, fahre aber 1x pro Tag zum Garten und heize das Haus und bleibe mindestens 2 Std bei meinen Katzen. Beide Katzen haben feste, trockene SchlagPlätze im Bungalow und genießen die große Freiheit. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, vermissen sie mich? Und frieren sie?