Anderthalb Jahre leben die Beiden nun bereits zusammen in unserem Haus und mittlerweile ist auch wirklich ein “Zusammenleben” daraus geworden.
Unsere Katze war zwei, als wir den Hundewelpen, zehn Wochen alt, direkt vom Züchter durch die Haustür trugen und vorsichtig zu Boden setzten. Den Blick unserer Katze in diesem Moment werde ich nie vergessen und wenn ich ihn als Blick eines Menschen deuten würde, so hätte er sicher bedeutet: Das darf doch wohl nicht wahr sein, bzw. das ist jetzt sicher nicht euer Ernst!
Der Mythos des Nichtverstehen von Hund und Katze existiert seit eh und je und auch bei uns schien sich dieser zu bewahrheiten.
Die Körpersprache dieser beiden Tierarten ist einfach zu unterschiedlich, sodass sie sich wirk-lich verstehen könnten. Das Schwanzwedeln unseres Welpen deutete sie sofort als Gefahr und ein bedrohliches Fauchen war die promte Reaktion darauf. Unser Hund verstand es nicht; wieso wollte sie nicht mit ihm spielen? Immer wieder versuchte er sein Glück, sprang fröhlich vor ihr hin und her, wedelte wie verrückt mit seinem Schwanz und erntete Fauchen und so manchen Tatzenhieb auf seine Fellnase.
Spätestens da wird es dann auch nicht ungefährlich, denn eine scharfe Katzenkralle im Auge kann zu schweren Verletzungen führen. Doch glücklicher Weise passierte das bei uns in die-ser “Kennenlernzeit” nie.
Im Laufe der Zeit jedoch gewöhnten sie sich aneinander. Zum Einen konnte sie ihm jederzeit als Freigängerin aus dem Wege gehen und zum Anderen verlor unser Hund das Interesse an ihr.
Auch war es sicher von Vorteil, dass es in unserem Haus ein Zimmer gab (Schlafzimmer), das von Anfang an für Hunde verboten und nur für Katzen erlaubt war. Das kann ich auch jedem, der beide Tierarten hält, nur empfehlen, denn so gibt es eine natürliche Rückzugsmöglichkeit für die Katze.
Dazu noch die Anmerkung: einem Welpen beizubringen, dass diese Türschwelle für ihn „Halt“ bedeutet, ist eine sehr einfache Übung, die nur zwei, drei Tage Konsequenz erfordert.
Alles in allem kann ich aus unserer Erfahrung, sagen, dass das Zusammenleben von Hund und Katze ohne Probleme möglich ist. – allerdings richtige enge Freunde werden die Beiden wohl nie werden.
Und doch gibt es Tage, da liegen sie tatsächlich nur ein winziges Stück voneinander entfernt und schlafen; auch wenn ab und an einer den anderen misstrauisch anblinzelt.